Sehr geehrte Patientin, sehr geehrter Patient,

Ihr Arzt hat Sie zu einer Mammographie/Mammasonographie überwiesen. Eine Mammographie ist eine spezielle Röntgenuntersuchung der Brustdrüse. Durch eine Mammographieaufnahme lassen sich winzige Verkalkungen schon ab einem Durchmesser von 0,1 Millimeter im Brustgewebe aufspüren. Manche dieser sogenannten Mikroverkalkungen können Hinweise auf Brustkrebs oder eine Vorstufe von Brustkrebs sein. Kleine Tumoren sind ab 5 Millimeter Durchmesser zu erkennen. Die Aussagesicherheit von mammographischen Aufnahmen hängt sehr stark von der Beschaffenheit, dem Aufbau und der Gewebedichte der Brust ab. Jede Röntgenuntersuchung ist mit einer gewissen Strahlenbelastung verbunden. Dieser stehen bei der Mammographie deutlich verbesserte Heilungschancen bei früh erkanntem Brustkrebs gegenüber. Eine Mammographie wird empfohlen, wenn die Patientin/der Patient einen Knoten oder eine Verhärtung ertastet hat, ebenso bei Schmerzen, ungewöhnlichen Hautveränderungen, Ausfluss aus der Brustwarze oder vergrößerten Lymphknoten in der Achselhöhle. Auch wenn ein erhöhtes Brustkrebsrisiko besteht, z. B. durch eine andere schon bestehende Krebserkrankung. Auch bei familiärer Vorbelastung kann eine regelmäßige Mammographie sinnvoll sein.

Vorbereitung auf die Untersuchung:

Die Mammographie sollte in der ersten Hälfte des Zyklus, etwa eine Woche nach der Regelblutung, durchgeführt werden. In dieser Zyklusphase ist das Drüsengewebe aufgelockerter, so dass einerseits die Qualität der Aufnahmen verbessert wird und andererseits die Brust nicht so druckempfindlich ist. Es ist ratsam, am Untersuchungstag keine Körperlotion, keinen Körperpuder und kein Deodorant aufzutragen. Es können unter Umständen kleine Partikel, die sich als Inhaltsstoffe in den Substanzen befinden, auf dem hochaufgelösten Bild dargestellt werden, wodurch die Befundung erschwert wird. Bitte legen Sie auch Ohr- und Halsschmuck und gegebenenfalls Piercings vor der Untersuchung ab.

Durchführung der Untersuchung:

Die Untersuchung dauert nur wenige Minuten. Für die Untersuchung ist es erforderlich, den Oberkörper vollständig freizumachen. Eine Mitarbeiterin führt Sie an das Mammographiegerät und erklärt Ihnen den Untersuchungsablauf dann auch nochmals im Detail. Anschließend wird jede Brust zwischen zwei Plexiglasplatten gelegt und kurz, aber kräftig zusammengedrückt. Diese Komprimierung der Brust wird von manchen Frauen als unangenehm oder selten auch als schmerzhaft empfunden. Bitte beachten Sie: Je stärker die Brust komprimiert wird, desto besser ist die Darstellung des Brustgewebes und eventueller Veränderungen. Die Röntgenassistentin wird aber in jedem Falle die Stärke der Kompression individuell mit Ihnen abstimmen. In der Regel werden je Brust zwei Aufnahmen in verschiedenen Ebenen gefertigt. Nach der Erstellung der Aufnahmen können Sie sich wieder ankleiden. Die Erstellung und Begutachtung der Bilder durch den/die Radiologen/-in benötigt noch einige Zeit, in der wir Sie bitten, im Wartezimmer wieder Platz zu nehmen. Gegebenenfalls kann es sinnvoll sein, noch weitere Untersuchungen, z. B. eine Sonographie (Ultraschalluntersuchung) der Brust, ergänzend durchzuführen.

Nach der Untersuchung:

Ihre Aufnahmen werden von Ihrem/Ihrer Radiologen/-in befundet, er/sie erstellt auch – falls erforderlich – den Arztbrief für Ihren behandelnden Arzt. Nach der Befundung wird der/die Radiologe/-in das Untersuchungsergebnis mit Ihnen besprechen. Falls Sie für die Untersuchung eine Überweisung Ihres behandelnden Arztes vorlegten, leiten wir den schriftlichen Befund an Ihren behandelnden Arzt weiter.

Informationen zur Strahlenbelastung:

Bei der Mammographie werden Röntgenstrahlen eingesetzt. Je dichter das Brustgewebe ist, desto höher muss die Strahlendosis sein, um ein genaues Bild zu bekommen. Auch dann ist die Strahlendosis so niedrig, dass sie normalerweise keine Folgen hat. Dennoch ist nicht ausgeschlossen, dass die regelmäßigen Röntgenuntersuchungen über einen Zeitraum von 20 Jahren bei höchstens 1 von 1000 Frauen zur Entstehung von Brustkrebs beitragen können. Dagegen haben sich die Heilungschancen bei Brustkrebs in den letzten 20 Jahren nahezu verdoppelt.

Die Strahlenbelastung durch eine Mammographie liegt deutlich unter der natürlichen gleichartigen Strahlung der Umwelt, der jeder ausgesetzt ist. Bei wiederholten Mammographien ist jedoch nicht mit einem erhöhten strahlenbedingten Krebsrisiko zu rechnen.

Durch den Einsatz hochwertiger und regelmäßig überprüfter Röntgengeräte entspricht die durchschnittliche Strahlenbelastung einer Mammographie etwa zehn Prozent der Strahlenbelastung, die durch die natürlich vorkommende Strahlung in Deutschland hervorgerufen wird. Die Strahlenbelastung bei einem Transatlantikflug ist höher als bei einer Mammographie.

Die effektive Dosis ist bei der Mammographie angewendeten Strahlen beträgt 0,2-03, mSv, das entspricht 1/10 der mittleren natürlichen jährlichen Strahlung in Deutschland (2,4 mSv). Das Bundesamt für Strahlenschutz (BFS; www.bfs.de) informiert auf seinen Internetseiten über Nutzen und Risiken von Röntgenuntersuchungen, sowie über die Strahlenbelastungen in der Medizin.

Stand 5/2019